Vladimir Jankélévitch: Der Geist des Widerstands. Politische Interventionen 1943 bis 1983.
Buchvorstellung mit Markus Bitterolf und Joscha Sörös im Bajszel, Emser Straße 8/9. 15.06.25 Beginn: 19.30 Uhr
Eine Veranstaltung des @cairaverlag und des @bajszel in Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin @mffb_berlin
Vladimir Jankélévitch (1903–1985) zählt in Frankreich zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. In Deutschland hingegen wurden seine philosophischen Werke über Henri Bergson, das Verzeihen, die Lüge und den Tod wie auch seine musiktheoretischen Texte erst spät rezipiert. Eine deutsche Übersetzung seiner politischen Interventionen ist bis heute völlig ausgeblieben.
Der Band “Der Geist des Widerstands” bringt erstmals eine Auswahl seiner politischen Texte auf Deutsch heraus – verfasst zwischen 1943 und 1983 – zur Résistance, gegen das Vergessen, die Leugnung, Relativierung und Verjährung der Shoah sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus. Seine Beiträge zeigen ihn als entschiedenen Kritiker des Antizionismus, den er als getarnte Form des Antisemitismus entlarvte.
Für Jankélévitch, der nach der von »Hitler-Deutschland ausgelösten Weltkatastrophe« den endgültigen Bruch mit den Deutschen, ihrer Kultur und Philosophie vollzogen hatte und sich mit dem Satz »das Verzeihen ist in den Todeslagern gestorben« in die Debatte über die Möglichkeiten einer deutsch-französischen, wenn nicht gar: deutsch-jüdischen Versöhnung einmischte, war kein Platz im Europa der Aussöhnung. Und auch der deutschen Linken, die danach trachtete, ihr früheres politisches Versagen durch den Rückgriff auf maoistische oder existenzialistische Heilslehren nachträglich zu kompensieren, war jemand wie Jankélévitch, ähnlich wie etwa Jean Améry, schlicht nicht zu vermitteln.
(https://www.ca-ira.net/soeben-erschienen-vladimir-jankelevitch-der-geist-des-widerstands/)
In Kooperation mit Masiyot, dem Aktionsfond gegen Antisemitismus und dem Mideast Freedom Forum.