14.03.25 What’s left? Antisemitismus und die Linke nach dem 7.Oktober

Heftdiskussion: What’s left? Antisemitismus und die Linke nach dem 7. Oktober

Bereits 1979 schrieb Moishe Postone in der diskus: »Die Linke machte einmal den Fehler anzunehmen, daß sie ein Monopol auf Antikapitalismus hätte; oder umgekehrt: daß alle Formen des Antikapitalismus zumindest potentiell fortschrittlich seien. Dieser Fehler war verhängnisvoll – nicht zuletzt für die Linke selbst.« Ergänzt man »Antikapitalismus« um andere linke »-ismen« wie Feminismus oder Antirassismus, stellt sich die Frage, wie die gegenwärtige Linke diesem »Verhängnis« heute entgehen kann: Was bleibt von linken Ideen und Bewegungen angesichts ihrer antisemitischen Verkehrung übrig? Was bedeutet »links« angesichts der zunehmenden Delegitimierung linker Selbstkritik?

Um diese Fragen geht es auch in der aktuellen Ausgabe der diskus (mit Texten u.a. von Merle Stöver, Tom Uhlig und Moritz Zeiler) die wir vorstellen und diskutieren wollen. Seit dem 7. Oktober stellen sie sich einmal mehr auch in Bezug auf den Antiimperialismus, um den es vor allem gehen wird. Im Text »Antiimperialistische Gespenster« widmen sich Felyx Feyerabend und Kris Teva seiner Geschichte in der radikalen Linken und fragen danach, wie sein Comeback in einer Verbindung mit postmodernen Argumentationsmustern funktioniert.