06.10.25 „Gast in der Heimat“ von Victoria Wolff. Jüdisches Leben in Deutschland um 1933 – Lesung mit Anke Heimberg & Britta Jürgs (AvivA Verlag)

„Gast in der Heimat“ von Victoria Wolff. Jüdisches Leben in Deutschland um 1933 – Lesung mit Anke Heimberg & Britta Jürgs (AvivA Verlag)

In ihrem in Deutschland verbotenen Roman „Gast in der Heimat“ von 1935 erzählt Victoria Wolff entlang einer jüdisch-protestantischen Familie eindringlich vom allmählichen Erstarken und der Etablierung des Nationalsozialismus, dem Einsickern seiner Ideologie in den gesellschaftlichen Alltag einer deutschen Kleinstadt sowie der rasanten Entfremdung einander einst vertrauter Menschen unter dem wachsenden Einfluss der NS-Diktatur.

Der Roman „Gast in der Heimat“ erschien Ende 1935 im renommierten Amsterdamer Exilverlag Querido. 1936 wurde er als „schädliches und unerwünschtes Schrifttum“ indiziert und in Deutschland verboten. 85 Jahre nach seinem Verbot hat Anke Heimberg den Roman im AvivA Verlag erstmals als deutsche Buchausgabe neu herausgegeben.

Über die Autorin: Victoria Wolff wurde 1903 als Tochter einer jüdischen Lederfabrikanten-Familie in Heilbronn geboren und veröffentlichte als Autorin Erzählungen, Reportagen, Romane und später Drehbücher. Mit ihrer Emigration im Frühjahr 1933 ließ sich Victoria Wolff mit ihren Kindern im legendären Tessiner Künstlerdorf Ascona nieder. Über Nizza und Lissabon gelangte sie 1941 in die USA, wo sie 1992 im Alter von 88 Jahren starb.

Vor Ort können „Gast in der Heimat“ und Bücher zu verwandten Themen erworben werden.
https://www.deutschlandfunk.de/heil-hitler-in-heilbronn-100.html
https://www.aviva-verlag.de/programm/gast-in-der-heimat
Foto Victoria Wolff: Stadtarchiv Heilbronn